Ein Gelehrter
in seinem Laboratorium ist nicht nur ein Techniker; er steht auch vor den Naturgesetzen wie ein Kind vor der Märchenwelt. Marie Curie, geboren am 7.11.1867, war die erste Frau, die einen Nobelpreis erhielt: Zusammen mit ihrem Mann Pierre 1903 für Physik. 1911 bekam sie einen zweiten Nobelpreis für Chemie. Und 23 Jahre später erhielt ihre Tochter Irène zusammen mit ihrem Mann Frédéric Joliot den Nobelpreis – ebenfalls für Chemie. Weniger bekannt sind die Schwierigkeiten auf die sie stieß: sie wurde nicht zum Studium an der Warschauer Universität zugelassen, verdiente das Geld für ihre ersten Forschungen als Mädchenschullehrerin, und noch 1911 wurde ihr die Aufnahme in die französische Akademie der Wissenschaften verweigert. Ähnlich unbekannt scheint auch ihr Engagement beim Völkerbund zu sein: Von 1922 bis 1934 war sie Vizepräsidentin der internationalen Kommission für geistige Zusammenarbeit beim Völkerbund. Auch die Möglichkeiten einer medizinischen Nutzung ihrer Entdeckungen interessierten sie stark. Während desErsten Weltkrieges entwickelte einen Röntgenwagen, der es ermöglichte, radiologische Untersuchungen in unmittelbarer Nähe der Front vorzunehmen. An dem von ihr geleiteten Pariser Radium-Institut setzte sie sich für die Förderung von weiblichen und ausländischen Studierenden ein.