Der schönste Garten
ist der, der kurz vor dem Verwildern steht.
Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (15.10.1808-1861)
war nicht der Erfinder der Schrebergartenbewegung, was landläufig noch oft behauptet wird, sondern nur der Namensgeber.
Allerdings gründete er, seit 1836 als Orthopäde in Leipzig wirkend, den ersten Leipziger Turnverein. Er wollte damit in der Zeit der Industrialisierung vor allem Grünflächen födern, die den Kindern als Spielplatz dienen würden und die so ihrer Gesundheit förderlich sein könnten. Es war sein Schwiegersohn, der Schuldirektor Dr. Dr. phil. Ernst Innocenz Hauschild, der 1864 – drei Jahre nach dem Tode von Dr. Schreber – mit über 250 Männer und Frauen aus dem Bürgertum in Leipzig den “Schreberplatz” anlegte, um Schrebers ungewöhnlichen Wunsch nach kindgerechten Spiel- und Turnplätzen Nachdruck zu verleihen. Ein Lehrer namens Heinrich Karl Gesell war es dann, der an diesem Platz Gärtchen anlegte. Aus “Kinderbeeten” am Rand der “Schreberschen” Spielwiese wurden “Familienbeete”, die man später parzellierte und umzäunte; ab jetzt nannte man sie “Schrebergarten”.