Mausefallen, Jasmin und Elfenwiese
Es wird Herbst über dem Schaumburger Land – beste Zeit also für die traditionelle Wanderung der Landfrauen zum Beginn der neuen Jahreszeit. Start war beim Gut Nienfeld, das viele von uns noch nie zuvor gesehen hatten, nach einer Fahrt durch das schöne Auetal jedoch problemlos ansteuern konnten. So freuten sich, pünktlich um 14 Uhr, 25 LandFrauen des Ortsvereins Rinteln-Hessisch Oldendorf auf die Dinge, die da kommen sollten. Und da hatten sich Heidrun Kuhlmann und Freiherr Otto von Blomberg allerhand einfallen lassen. Wer sich auf eine richtig stramme Wanderung mit ordentlich Kilometern eingestellt hatte, wurde enttäuscht. Doch das Programm entschädigte auf’s Schönste. Der Herbst beschenkte uns mit bestem Wetter und vor dem Gutshaus Nienfeld wurden wir vom Ehepaar von Blomberg herzlich begrüßt. Bereits der Weg ums Haus hatte viel Interessantes zu bieten und mündete im Labyrinth, zu dessen Anlage den Hausherrn ein Besuch in der Kathedrale von Chartres angeregt hatte. Im Gänsemarsch absolvierten wir unter Führung von Heidi Kuhlmann die 440 Schritte – manche fröhlich plaudernd, manche aber auch still für sich. Man konnte sich gut vorstellen, dass ein morgendlicher Barfußgang durch das vom Tau benetzte Labyrinth erdet und beruhigt und ausgezeichnet vor allen Unbillen des Tages wappnet. Durch den Garten ging es nach der Querung der Landstraße in den Nienfelder Wald. Doch nicht einfach so über eine gut planierte „Waldautobahn“ – nein, der Weg führte durch eine verwunschene Hainebuchen-Allee, die ihren Platz ebenso gut in Tolkiens Auenland haben könnte. Ganz sicher hat der eine oder andere Hobbit hinter einem Baum hervor gelugt, um zu erkunden, wer denn da seine Ruhe stört. Freiherr von Blomberg wusste nahezu zu jedem Baum, jedem Strauch und Stein eine Geschichte zu erzählen und man konnte hören, wie viel ihm an seiner Heimat, deren Geschichte und den Menschen, die hier leben und lebten, liegt. Wir besuchten die hohle Eiche, in der sich einmal ein Münchhausen erfolgreich vor französischen Häschern verborgen hielt und den Familienfriedhof derer von Blombergs. Die steinernen Bänke haben wir nicht ausprobiert, doch das exklusivste Exemplar, nahe beim rauschenden Bach, direkt unter dem duftenden Jasmins und mit Blick auf die Elfenwiese, hat während seiner langen Geschichte ganz bestimmt schon für manches Schäferstündchen als lauschiges Versteck gedient. Auf dem historischen Wirtschaftsweg ging es, vorbei an den ehemaligen Gesindehäusern, zurück zum Gut, wo wir mit einer ordentlichen Tasse Kaffee und leckerem Kuchen von der Bäckerei Lucks erwartet wurden. Die Tafel war in der ehemaligen Gutsküche mit ihrer beeindruckenden Feuerstelle für uns gedeckt. Frau und Herr von Blomberg berichteten, wie dieses Zimmer einmal aussah und zu dem einladenden, wunderschönen Raum wurde, der er heute ist. Natürlich durfte auch ein kleiner Exkurs in die Welt der Mausefallen nicht fehlen. Wir hätten wohl alle gern noch länger zugehört und der Nachmittag verging, wie immer, viel zu schnell. Danke an die Familie von Blomberg und Heidrun Kuhlmann – für einen zielführenden Weg zu Jasmin und Elfenwiese, für herzliche Gastfreundschaft und tolle Bewirtung – einfach für einen wunderschönen Nachmittag! (Bilder: Landfrauen Rinteln-Hessisch Oldendorf)

Verwunschene Pfade

Freiherr von Blomberg freut sich über unseren Besuch

Gleich gibt’s Kaffee

Elke im Eichenzimmer

Unser Gastgeber im Eichenzimmer

Der Brunnen mit dem “französischen” Stein

Ist das schön hier!

Kaffee, Kuchen und Geschichten