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Online-Austausch Impfung

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Neunzig Teilnehmer hatten sich zum „Online-Austausch Impfen“, zu dem der Niedersächsische LandFrauenverband Hannover e. V. eingeladen hatte, angemeldet. Siebenundachtzig konnte Elisabeth Brunkhorst, Präsidentin des größten deutschen Frauenverbandes, begrüßen. Den zahlreichen Fragen der Gäste rund um das Thema Corona-Impfung stellte sich Professorin Melanie Brinkmann. Von 2012 bis 2018 war Melanie Brinkmann Junior Professorin am Institut für Virologie der Medizinischen Hochschule Hannover. Seit Juli 2018 ist sie Professorin am Institut für Genetik an der Technischen Universität Braunschweig und gehört dem Corona-Beraterstab der Bundesregierung an. „Die aktuelle Lage bereitet uns Sorgen“, gab die Virologin von Anfang an offen zu.  Gemeinsam mit ihren Kollegen strebt sie eine No-Covid-Strategie an, deren Ziel es ist,  die Infektionen auf Stand Null zu bringen.“Allerdings habe ich in unserem zweiten Covid-Jahr oft ein Dejavu“, berichtete die Medizinerin. Sie reklamierte nicht nur, dass sich viele Fehler nach ihrer Einschätzung wiederholen sondern besonders die viel zu langsame Reaktion der meisten Gremien. „Die Nachverfolgung muss effizienter und schneller werden. Es muss mehr geimpft werden. Wir brauchen mehr Impfdosen aber auch mehr Impfbereitschaft“, forderte Brinkmann nichts Neues, sprach aber damit den Teilnehmern aus der Seele.  Sie plädierte dafür, bei steigenden oder stagnierenden Infektionszahlen die Corona-Beschränkungen nicht zu lockern. Weitere Sorgen würden den Wissenschaftlern die Mutationen bereiten. „Der Impfstoff muss im Grunde jetzt schon den Mutanten angepasst werden“, erläuterte Brinkmann.  Die gewonnene Zeit in einem weiter bestehenden Lockdown sollte für eine effektivere Nachverfolgung und verstärkter Testung genutzt werden, wünschte sich die Virologin. „Wir haben durch die Schnelltests und die Antikörpertests mehr Möglichkeiten, als noch vor einem Jahr“, machte Brinkmann Hoffnung. Sie riet zu regelmäßigen Tests wie etwa zweimal pro Woche in Schulen und Kindergärten. „Kinder sind ein guter Indikator. Ist ein Kind positiv, sind es meist auch die Eltern“, erklärte die Medizinerin.  Als Erfolgsgeschichte bezeichnete sie die Entwicklung des Impfstoffes. Die Zuhörer interessierte, ob nach einer Impfung die Infektion noch weitergegeben werden kann. „Das Virus kann noch in den Körper gelangen und sich vermehren – aber deutlich weniger“, erläuterte Brinkmann und weiter: „Genau sehen kann man das in Israel, das mit seiner erfolgreichen Impfstrategie eine Vorbildfunktion erfüllt.“  Aus dem Publikum kam die Frage, ob es unter den Impfstoffen bessere oder schlechtere Qualitäten gäbe. Die Expertin brach eine Lanze für das Astrazeneca Vaccin. „Dieser Impfstoff ist deutlich besser als sein Ruf“, machte Brinkmann klar und drückte ihr Unverständnis darüber aus, dass der Wirkstoff in den Medien so diffamiert werde. Sie riet jedem, der Astrazeneca bekommen könne, sich damit impfen zu lassen. Auch die Gerüchte von einer eventuellen Unfruchtbarkeit nach der Impfung und einer möglichen Einschleusung ins Erbgut seien ihr ein völliges Rätsel. „Möglicherweise muss die Impfung jährlich wiederholt werden“, beantwortete Brinkmann weitere Fragen. Allen, die sich einmal „locker“ informieren möchten, empfahl Melanie Brinkmann zum Abschluss der Veranstaltung die Videos der  Wissenschaftsjournalistin, Fernsehmoderatorin, Chemikerin, Autorin und YouTuberin  Mai Thi Nguyen-Kim und des Intensivmediziners Professor Uwe Janssens. Hier würden viele Fragen rund um Corona und die Impfung  informativ und verständlich beantwortet, so Brinkmann.

Die Kurve geht nach oben – keine gute Prognose der Wissenschaftler