Wanderung zu den Süntelbuchen
Eine Wanderung zu den Süntelbuchen und Gut Nienfeld
Die Süntelbuche, ein Naturwunder, das sich auch seit 1980 im Wappen der Gemeinde Auetal befindet. Diese älteste Süntelbuche – auch Düvelsholte (Teufelsholz) genannt hatte, damals 1911, 1 m über der Erde einen Umfang von 4,40 m und einen Kronenumfang von gut gut 77 Metern. Die Höhe des Baumes betrug über 12 Meter. Äste im Schatten bilden die “Drachenköpfe”. Auf dem Dachtelfeld sind noch einige Exemplare zu finden, sie sind ungefähr 200 Jahre alt. 1994 ist die Nienfelder Süntelbuche – sogenannte Tilly-Buche – leider eingestürzt und man hat in der Nähe eine Neue gepflanzt.
Bernhard Flemes, Hameln, schrieb 1934 eine mystische Geschichte über den Riesen auf dem Dachtelfeld, aus dem eine Süntelbuche wächst.
Von Raden wandert man zur alten, zusammengestürzten Buche. Einige Meter daneben ist eine neue Buche gewachsen, die auch schon 70 Jahre alt sein dürfte. Es geht weiter Richtung Gut Nienfeld. Eine alte Pflasterung aus Natursteinen – heute meist eingewachsen – zeichnet den Weg aus, der oberhalb des Gutes Nienfeld zur Wüstung Schönhagen führt. Von der einstigen landwirtschaftlichen Tätigkeit in der im Dreißigjährigen Krieg wüst gewordenen Siedlung sind heute noch sichtbare Wölbäcker (Hochäcker) zu finden. Zum Schluss kommt man noch durch die schöne Hainbuchen-Allee am ehemaligen Grenzknick.
Besuch auf dem Rittergut Nienfeld. Der Hausherr Otto von Blomberg gibt gern Einblick in die Geschichte des Gutes. Es steht auf der ehemaligen Grenze zwischen dem Königreich Hannover und Hessen. Claus von Münchhausen ließ das Rittergut 1594 erbauen,. 1792 wurde das jetzige Gutshaus von Carl von Münchhausen errichtet. Das Anwesen wird heute von Otto Freiherr von Blomberg mit seiner Familie bewohnt.
Ein besonderes Erlebnis ist die Begehung des Labyrinths, das 2016 auf dem Rasen entstanden ist. Dieses christliche Symbol wird als Weg zur Einkehr gedeutet. Als Vorlage diente das Labyrinth der Kathedrale Notre-Dame von Chartres. Ein Kreuz steht im Mittelpunkt und ist das Ziel. Um den Sinn des Lebens und Gott zu erfahren, muss man bereit sein, diesen Weg mit all seinen Wendungen zu gehen.
Eine Rotbuche mit einem Blätterdach von mindestens 20 m Durchmesser lenkt die Aufmerksamkeit auf sich. Ein Stein mit Inschriften aus dem 1. Weltkrieg und eine liebevoll restaurierte Wetterfahne sind noch zu entdecken.
Das Labyrinth als Symbol im Christentum
Im christlichen Kontext lässt sich das Symbol des Labyrinthes als Weg zur Einkehr deuten, auf dem der Mensch sein Leben bedenken kann. In der christlichen Darstellung des Labyrinthes, wie es besonders in der Gotik zum Ausdruck kam, steht das Kreuz im Mittelpunkt und durchzieht alles. So wird der Weg vom Kreuz überall berührt und getragen.
Derjenige, welcher es bis zur Mitte des Labyrinths schafft, muss dort seine Richtung ändern. Auf diese Weise stellt das Labyrinth ein Bild für die Grundhoffnung des Christentums dar: Derjenige, welcher bereit ist und nicht aufgibt, darf in seinem verschlungenen Leben umkehren, neu beginnen und schließlich auferstehen.
Dieser Tipp kommt von den Auetaler LandFrauen, die regelmäßig Wanderungen in ihrem Vereins-Programm mit anbieten.
- Die neu gewachsene Süntelbuche