Sehnsucht nach Ronja-Land
Peter von Sassen zu Gast bei den LandFrauen
Manch einer hatte vielleicht vorher überlegt: Geh ich hin oder kauf ich mir lieber ein Buch? Die rund 200 Besucher, die sich entschieden hatten, die von den LandFrauen Rinteln-Hessisch Oldendorf organisierte Multimediashow um Astrid-Lindgren mit Peter von Sassen zu besuchen, erkannten sehr bald, dass sie die richtige Entscheidung getroffen hatten und werden sicher eins der zahlreichen Bücher der berühmten Autorin zusätzlich kaufen. Denn was der Journalist, Autor und ehemalige NDR-Mann von Sassen auf die Bühne der Aula des Ernestinums brachte, war außergewöhnlich, berührend und, wie der bekannte Referent im Vorgespräch angekündigt hatte, keine Minute langweilig. Doch der Begriff „Multimediashow“ ist eigentlich zu kalt für die Geschichte dieser außergewöhnlichen Frau, die nicht nur ihrer sondern auch unserer Zeit weit voraus war. Hielt sie doch eine Welt ohne Gewalt mit einer Gemeinschaft, getragen von Menschlichkeit, Toleranz und Vertrauen für möglich und unverzichtbar. Astrid Lindgrens Herz und ihre Liebe zu den Menschen muss mindestens so groß gewesen sein, wie ihr Heimatland schön ist. Die traumhaften Schwedenbilder, die von Sassen mitgebracht hatte, machten Sehnsucht nach Ronja-Land, Bullerbü und dem Katthulthof und ließen erahnen, in welch faszinierendem Umfeld und welch reicher Natur die Verfasserin von über 40 Büchern, erschienen in einer Gesamtauflage von 160 Millionen Exemplaren in 101 Sprachen, aufgewachsen ist. Ihre geliebte Tochter Karin ist sich sicher, dass die wunderbare Kindheit, geborgen und dennoch frei, auf dem riesigen Abenteuerspielplatz rund um den elterlichen Hof nahe der Stadt Vimmerby, die schriftstellerische Tätigkeit der Mutter erst ermöglichte. Auch von den dunklen Zeiten, die ebenso prägend im Leben Astrid Lindgrens waren, wusste Peter von Sassen zu erzählen und wie sie diese mit ihrem steten Vertrauen in das Leben und einer beständigen Portion Basisoptimismus überwand und wohl auch für ihr literarisches Werk nutzte. Behutsam und voller Respekt zeichnete von Sassen ein beeindruckendes Portrait der Ausnahme-Autorin, unterstrich geschickt mit vielen Bildern, Musik und Illustrationen aus ihren Büchern und berichtete wie einige der zahlreichen Geschichten um Mio, Michel, Ronja, Lasse und natürlich allen voran Pippi Langstrumpf ihren Anfang nahmen. Bereits während der Pause war das Resümee der Gäste mehr als positiv und man freute sich bei einem Imbiss, charmant serviert von Schülern aus den Abiklassen des Ernestinums auf die Fortsetzung. Der zweite Teil des Abends gehörte den Schilderungen vom persönlichen Treffen von Sassens mit der damals 87-jährigen Lindgren in ihrer Stockholmer Wohnung, die sie 60 Jahre bewohnte und wo heute noch alles so aussieht, als wäre Astrid Lindgren nur mal just auf einen Bummel in den gegenüberliegenden Wasa-Park gegangen. Bilder der alten Dame im Kreise ihrer Tochter Karin, des Kameramanns, des Technikers und Peter von Sassen vermittelten die herzliche und gelöste Stimmung, die diese Treffen bestimmt haben muss und waren, so wie der gesamte Abend, eine anrührende Liebeserklärung an eine Frau, die wohl so war, wie alle Menschen sein sollten

Publikum beim Pausensnack

Charmante Gastgeber

Hesslinger Von-Sassen-Fans

Peter von Sassen erzählt

Was für eine Kulisse
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Als Dankeschön ein Hintenhoch