Reise nach Südengland
Reisen durch die schönsten Gärten Südenglands – Schaumburger LandFrauen auf den Spuren berühmter Gärtnerinnen
“Wenn Engel reisen”- mit diesem Motto begann die diesjährige Gartenreise nach Südengland, denn kaum angekommen auf der Fähre in Calais – Dover lockte der Sonnenschein die LandFrauen auf das Sonnendeck und so wurde die Überfahrt der Beginn einer tollen Gartenwoche in Südengland.
43 gartenbegeisterte Schaumburger LandFrauen haben sich für diese individuelle Gartenreise nach Südengland angemeldet.
England ist bekannt für seine traditionsreiche Gartenkultur, schon sehr früh haben dort gartenbegeisterte Frauen besondere Gärten gestaltet. Ein besonderen Namen gemacht hat sich Gertrude Jekyell (1843 -1932), die über 400 Gärten gestaltet hat und mit ihrer Idee, einen Garten in mehrere Gärten zu unterteilen und jedem Garten seine natürliche Schönheit durch die richtigen Proportionen, eine faszinierende Farbwahl und eine standortgerechte Pflanzenauswahl unter Berücksichtigung von Duft und Textur, verliehen hat.
Mit der Besichtigung des Upton Grey Manor House begann die 7-tägige Gartenreise.
Dieses 4,5 ha große Anwesen wurde nach alten Plänen von Gertrude Jekyell orginalgetreu wieder angelegt und so hatten wir die Gelegenheit ein lebendiges Museum der Gartenkunst zu betreten.
Die gartenbegeisterten Eigentümer, das Ehepaar Wallinger,hat sich mit dieser Anlage einen Traum erfüllt und setzt sich für den Erhalt dieser besonderen Gartenanlage ein. Sie legen besonderen Wert auf die ursprüngliche Pflanzenauswahl. Zu jeder Jahreszeit gibt es typische Pflanzen die dem Garten seinen besonderen Charme geben. Im Frühjahr sind es die Obstblühte und die üppigen Pfingstrosen, im Sommer historische Rosen, Phlox, Rittersporn und Stockrosen und im Herbst dann Dahlien und die Staudensonnenblumen.
Ein Besuch bei Niel Lucas, dem führenden britischen Experten für Ziergräser. Zu seiner Gärtnerei “Knoll Gardens” gehört ein vier Hektar großer Schaugarten, in dem es unabhängig von der Jahreszeit immer etwas zu entdecken gibt. Nicht nur die verschiedenen Ziergräser, sondern auch die außergewöhnliche Sammlung von Gehölzen aus aller Welt ist beeindruckend.
Der National Trust ist heute der Eigentümer von Barrington Court, einen repräsentativem Landsitz mit einem Herrenhaus aus der Mitte des 16. Jahrhundert.
Der in der 1920er Jahren angelegte Garten wurde ebenfalls von Gertrude Jekyll entworfen. Die typischen alten Gartenmauern sorgten für den richtigen Hintergrund der schönen Staudenrabatten.
Der große Obst- und Gemüsegarten dieser Anlage beeindruckte die LandFrauen, noch heute säumen Spalierbäume die rechteckigen Gemüsefelder und die Wege sind mit Sommerblumen bepflanzt.
Die Ernte wird im eigenen Restaurant verbraucht oder verarbeitet zu Marmelade, Saft oder anderen Leckereien im Hofladen verkauft.
Der National Trust, ist eine gemeinnützige Organisation mit dem Ziel Gebäude oder Landschaften von historischem Interesse oder besonderer Schönheit zu bewahren. Der National Trust hat 3,7 Millionen Mitgliedern und rund 200 historische Gebäude und Gärten sowie 19 Schlösser gehören heute zum Eigentum des Trusts.
St. Michael´s Mount, die Gezeiteninsel an der Südwestspitze Englands mit seinen subtropischem Garten und einer Kapelle aus dem 15 Jahrhundert stand als Besichtigungspunkt mit auf dem Programm. Schon die Anfahrt mit kleinen Booten zum Inselhafen war ein Erlebnis. Berauschend war der grandiose Ausblick vom höchsten Punkt des Inselberges auf die Küste.
Diese Frage nach dem schönsten Garten Cornwalls zu beantworten ist nicht einfach und wer die Wahl hat die Qual – so erging es den Schaumburger LandFrauen als sie nach den Besichtigungen von drei Gärten in Cornwall auswählen sollten.
“Trabah”– der Dschungelgarten mit besonderem Flair. Unter den Blättern des mannshohen Mammutblattes (Gunnera manicata) und den Wedeln urzeitliche Baumfarne kann man sich nicht verlaufen, aber es ist schon ein Gefühl wie im Dschungel.
Besonders schön präsentierte sich der Garten mit seinen üppig blühenden Rhododendren, die teilweise ein stattliches Alter von 100 Jahren aufweisen und bis zu 20 Meter hoch sind.
Vom Herrenhaus, dem höchsten Punkt des Geländes, hat man einen sagenhaften Blick auf die Mündung des Heldord. Durch den Garten führt dann ein direkter Weg zum Privatstand.
Oder der Garten: “Glendurgen” – mit seinem Labyrinth aus immergrünem Kirschloorbeer. Durch die Hanglage des Labyrinthes kann man von der gegenüberliegenden Seite des Tales die Umherirrenden beobachten.
Einer der bekanntesten Gärten in England ist der “Lost Gardens of Heligan”. Tim Smit entdeckte diesen verschollenen Garten vor 25 Jahren und verwandelte die Wildnis in ein kleines Paradies. Heligan ist eine große Anlage mit einem Schluchtgarten und englischem Landschaftspark und vielen anderen Besonderheiten. Auf Holzstiegen durchquert man den Dschungelgartens und auch hier ist ein Besuch unbedingt zu empfehlen. Einzigartig sind die wieder angelegten Nutzgärten, die in vergangenen Zeiten für die Versorgung der Bewohner angelegt wurde. Heute werden hier wieder alte Gemüse- und Obstsorten nach traditionellen Verfahren angebaut.
Alle diese Gärten sind einzigartig und unbedingt einen Besuch wert. Darauf einigten sich die Schaumburger LandFrauen bei der Beurteilung der Gärten.
Tintinhull House Garden – zum Abschluss der Gartenreise stand der Besuch der Gartenanlage auf dem Programm.
In einem kleinen beschaulichem Ort in der Nähe von Yeovil liegt die Gartenanlage, die 1933 Phillis Reiss mit ihrem Mann erworben hat. Auf den 4000 Quadratmetern hat sie im Laufe der Jahre eine Gartenanlage mit sechs Einzelgärten gestaltet mit dem Ziel, zu jeder Jahreszeit einen reizvollen Gärten genießen zu können. So entstand ein interessanter Garten mit unterschiedlichen Gartenzimmern, dem Küchengarten, dem Adlergarten, dem Fontainengarten, einem Poolgarten und einem Azaleengarten.
Innerhalb geschnittener Hecken oder Steinmauern ist es gelungen, einen Garten zu gestalten, in dem unterschiedliche Gartenstile harmonisch zu einem Ganzen zusammen gefügt wurden.
Phillis Reiss wohnte bis zu ihrem Tod 1961 in Tintenhull und vermachte das Anwesen dem National Trust, der es verwaltet und der Öffentlichkeit zugänglich macht.
Sonniges Wetter begleitete die Schaumburger Landfrauen während der gesamten Reise. Mit vielen neuen Eindrücken ging es dann wieder Richtung Heimat mit der Erkenntnis, dass England immer eine Reise wert ist.
Ulrike Tubbe-Neuberg
Kreisverband der LandFrauenvereine Schaumburg