Landfrauen beweisen Flexibilität und Organisationstalent
Die geplante Fahrradtour zur Erkundung des Mittellandkanals unter kundiger Führung von Herrn Nelz aus Helsinghausen sowie das im Anschluss geplante Picknick drohten im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser zu fallen. Kurzerhand wurden alle Teilnehmerinnen über die Verlegung in die Kaffeestube, die Catrin spontan zur Verfügung stellte, informiert. So gab es einen interessanten Vortrag über den mit 325 km längsten Kanal Deutschlands, der erstaunlicherweise nur eine Tiefe von 4 m aufweist. Die ersten Bauabschnitte stammen von 1912. Die dafür benötigten Arbeiter lebten in Barracken oder wurden in den umliegenden Orten untergebracht. Darunter waren schon damals viele „Gastarbeiter“, die kritisch beäugt wurden. Im zweiten Weltkrieg wurde der Kanal mit seinen Schiffen zum Ziel einiger Angriffe. So wurde ein amerikanisches Schiff, beladen mit Zucker, Kaffee und Schokolade, bei Niengraben versenkt. Daran können sich noch einige ältere Anwohner erinnern.1992 erfolgte die letzte Erweiterung auf die jetzige Breite. Die Gewässergüte ist nur mäßig, dennoch ist der Kanal ein beliebtes Angelrevier für Aal, Zander und Karpfen. Diese Information machte Appetit auf die mitgebrachten Leckereien, die nun leider nicht im Grünen, dafür aber trocken, genossen wurden.