Küchenmuseum Hannover
Genuss einer Zeit-und Länderreise durch das Küchenmuseum Hannover
Die Bückeburger Landfrauen haben eine Führung durch das Küchenmuseum vom Mittelalter zur Moderne, von Ost und West, durch Nationen und Kontinente bis zur heutigen Schulküche genießen dürfen. Zu Beginn konnten die 48 Frauen eine venezianische Tafel bestaunen. In der anschließenden Rauchfangküche aus dem Mittelalter, in der die Familie wohnte, kochte und schlief, war der Sägezahn mit Kochtopf zu sehen, der einen Zacken tiefer gehängt wurde, wenn der Mann zum Essen nach Hause kam. Somit wurde das Essen schneller gar. Daher auch das Sprichwort:” Einen Zacken (Zahn) zulegen”
An die Küche der 50iger Jahre mit einem Tisch und ausziehbarem Gestell mit Schüsseln , in denen aufgewaschen wurde, und Töpfe aus Gusseisen konnten sich die Landfrauen erinnern. An der Station eines reich gefüllten Vorratskellers, bekamen die Damen einen kleinen Imbiss ( klein geschnittene Würstchen)gereicht. Die Trends und Merkmale der 20iger Jahre waren unter anderem ein Staubsauger, der auch zum Rasenmähen und in den 50igern ebenfalls zum Haare föhnen genutzt werden konnte. Das Sofa stand in der Nachkriegszeit in der Küche. In den 50iger Jahren kam die Dunstabzugshaube , Küchenmaschinen und Plastikdosen auf den Markt, die bis heute noch aktuell sind. Die Küchenfronten und -utensilien der 60iger und 70iger Jahre waren von einer Farbenvielfalt geprägt. Es gab Tischwaschmaschinen bis 1,5 Kg und Rabattmarkenhefte waren aktuell. Eine Berliner Hinterhausküche gehört auch zu der Ausstellung. In den 80iger Jahren waren dunkle Eichenküchen modern, es kam der Sahnesyphon und das elektrische Tortenmesser auf. Die weitere Reise ging zu einer Tiroler Küche aus Zirbenholz, einer Schweizer Almküche, einer Küche aus Russland mit Wodkakeller. In der Bayrischen Küche mit Weißwurst, Brezeln und Bier bekamen die Landfrauen ein Brotgebäck gereicht. Das Schmuckstück einer Cottageküche ist ein AGA Herd, ein Wärmespeicherofen und Kochherd, der sanfte Strahlungswärme abgibt. Die Niederlande sind mit vielfältigen Käsesorten und ihren blau- weißen Kacheln und Porzellan vertreten.
Italien hat 58 Nudelsorten , verschiedene Nudelhölzer für Spagetti und Ravioli in der Ausstellung. Frankreich ist mit einer Sammlung von Champagnerflaschen, die größte von 15 Litern, vertreten. Japan mit Reis und Sushi, der Besonderheit des Kugelfisches wurde erläutert. Amerika, das Land der Kochshows, wie wir es aus dem Fernsehen kennen, durfte nicht fehlen. Ein Weihnachtszimmer mit Möbeln von 1927 aus der Weimarer Republik, das eine Reise bis Argentinien und wieder zurück nach Deutschland hinter sich gebracht hat ist sehr eindrucksvoll. In die Ausstellung reihten sich noch eine alte Waschküche mit Waschkesseln, Miniaturküchen, eine riesige Bibliothek mit Kochbüchern ein. In der Schulküche werden Kochkurse für Kinder und Erwachsene angeboten.
In dem maurischen Palast des Sultans mit Düften und Gewürzen legten die Landfrauen eine Teepause zwischen den verschiedenen Stationen ein. Dort erfuhren die Damen, das noch Erweiterungen, eine Flugküche, Marktstraße und vieles mehr geplant sind, sodass sich ein erneuter Besuch im Küchenmuseum, das von Ehrenamtlichen geführt wird, immer wieder lohnt. Nach der sehr informativer Zeit- und Länderreise durch das Museum durfte eine Stärkung der Landfrauen vom reichhaltigen Mittagsbuffet in der Schlossküche nicht fehlen. Zum gelungenen Abschluss des Tages fuhren die Landfrauen zum Maschsee, gingen bei Sonnenschein spazieren und tranken auf der Terrasse eines Restaurants am See noch Kaffee, bevor sie mit vielen Eindrücken mit dem Bus wieder zurück nach Bückeburg fuhren.