Glockengeläut
Dieses gehörte zu den Aufgaben des Fleckendieners in Lauenau, eine Amtsperson, die einst mit lauter Stimme Bekanntmachungen ausrief, Botendienste für den Bürgermeister erledigte sowie mittags und abends die Glocke im Ratskellerturm schlug. Das und mehr erfuhren die Wanderfrauen des LFV Auetal bei einem Ortsrundgang im Oktober. Das Wahrzeichen wurde von Josef Hauke geschaffen und steht Ecke Im Mühlenwinkel / Am Amtsgraben / Marktstrasse. Graf Adolf XI von Schaumburg war in seiner Regierungszeit von 1532 bis 1539 den Bewohnern von „Schwedesdorf“ sehr zugetan. So hieß die Siedlung von Bauern und Handwerkern, der er 1536 die Fleckenrechte (Markt-, Gerichts-und Braurechte) übertrug. Damit besiegelte er den Aufschwung des Fleckens „Lowenow“ (vom englischen Law) zu einer Mittelpunktfunktion.
Lauenau hat 3 Herrensitze: Schloss Schwedesdorf, erbaut von Otto von Münchhausen, die Wasserburg, von Heinrich dem Löwen errichtet, und Schloss Meysenbug. Im Wasserschloss wurde Prinzessin Sophie Dorothee bis zu ihrer Verurteilung gefangengehalten. Zum Schloss Meysenbug gehörte auch Malvida von Meysenbug, eine Frauenrechtlerin. Das älteste Gebäude in Lauenau (1578) steht Am Amtsgraben, war bis 1879 Kapelle für die Gläubigen von Lauenau, Pohle und Feggendorf .
Andere Sehenswürdigkeiten: Das Alte Brauhaus in der Markstrasse18 . Braustätte der Lauenauer Familien seit 1593. Nach dem Verkauf der Braurechte seit 1861 Brauerei von Sebastian Rupp.
Gerberbottich vor dem Bürgerhaus. Originaltrog der Lohgerberei mit Bronzefiguren des Bildhauers Josef Hauke(Am Markt)
Hallenhäuser. Fachwerkhäuser mit „städtischem Charakter“: Wohnräume zur Straßenseite, Stallungen zur Hofseite (Lange Straße 6 und 8).
Evangelische St. Lukas-Kirche. 1878 im neugotischen Stil von Conrad Hase errichtet. Auf dem Grundstück befindet sich eine bis 1980 betriebene Glocke und seit 2005 eine Gedenkstele zur Erinnerung an die ehemaligen Jüdischen Mitbürger (Kirchstraße 1).
Das Heimatmuseum war einst das Armenhaus, mit einer Besichtigung endete hier die Führung.
Bei einem gemütlichen Kaffeetrinken wurden diese vielen Informationen verarbeitet. Ein großer Dank an die Ortsführer vom Heimatverein wurde ausgesprochen.