Die letzte Rose
blüht auch in diesem Garte. Man muss auf den Hügel mit den alten Linden steigen und sich auf die alte Granitbank setzen, dann den Blick über die Schilfwiese zum Tal der Neiße schweifen lassen, kurz bei den drei Pappeln auf der Schlosswiese verweilen, um schließlich am Südflügel des Schlosses just auf den Fenstern, hinter denen die Gemächer des Fürsten lagen, hängen zu bleiben. Dahinter zeichnete ein Besessener Gartenpläne, schrieb feurige Liebesbriefe, dinierte mit den Großen seiner Zeit, grübelte über Schuldscheinen, machte großartige Reisepläne und verfasste Weltliteratur: Hermann Fürst von Pückler -Muskau, geboren am 30.10.1785.
Zur Verwirklichung seiner Pläne hatte er die ältere, geschiedene Reichsgräfin von Pappenheim geheiratet. Als das Vermögen aufgebraucht war, willigt Lucie in eine Scheidung ein, um den Weg für eine begüterte Nachfolgerin frei zu machen. Pückler sucht drei Jahre lang vergebens in England. Der Fürst plant, träumt und gestaltet weiter – und Lucie mit ihm. Er schillert durch Politik und Gesellschaft. Der Muskauer Park ist seine Seelenlandschaft. Und sein Herz schlägt heute wieder mitten in Europa. Die kleine Holzbrücke über die Neiße ist wieder geöffnet. Deutsche und Polen bemühen sich gemeinsam, das nach dem Krieg zertrennte Erbe Pücklers zu pflegen. Dem ewigen Nomaden, dem Reiseschriftsteller, dem Wanderer zwischen den Welten hätte das gefallen.