Beweissicherung bei häuslicher Gewalt
Zu unserer ersten Jahresveranstaltung hatten wir Frau Dr. Hoyer, Ärztin in der Medizinischen Hochschule in Hannover, eingeladen. Sie arbeitet dort für das in 2012 eingerichtete „Netzwerk ProBeweis“.
Frauen, die im privaten Umfeld, von häuslicher Gewalt betroffen sind, haben häufig nicht den Mut sich zu offenbaren. Ihren Partner oder Freund mögen sie nicht bei der Polizei anzeigen. Es ist für sie eine große Erleichterung zu wissen, sich von einer Ärztin untersuchen zu lassen, ohne daß das sofort Konsequenzen hat.
Die Spuren werden gesichtet und protokolliert. Entschließen sich die Opfer später dann doch zu einer Anzeige, erstellen die Mediziner im Auftrag der Polizei ein sogenanntes gerichtsfestes Gutachten.
Wenn einer Frau diese Gewalt wiederfahren ist, ist es sehr wichtig zeitnah die Klinik oder einen anderen Arzt aufzusuchen. Einige Verletzungen heilen sehr schnell. Die Frauen sollten sich auch nicht reinigen (waschen, duschen), da hierdurch Spuren verloren gehen. Kleidung, Bettwäsche etc. sollten trocken in einer Papiertüte aufbewahrt werden.
In den letzten 5 Jahren haben über 500 Frauen die Hilfe in Anspruch genommen. In Niedersachsen gibt es 30 Partnerkliniken, an die sich betroffene Frauen wenden können. Das Netzwerk wird jährlich vom niedersächsischen Sozialministerium mit 270 Tausend Euro gefördert.
Frauen, welche sich durch einen gewaltbereiten Partner bedroht fühlen haben die Möglichkeit sich vertraulich an die Gleichstellungsbeauftragte in ihrer Kommune oder beim Landkreis Schaumburg zu melden. Dort wird ihnen weitergeholfen.
83 Landfrauen lauschten diesem sehr informativen und wichtigen Vortrag und waren sehr beeindruckt.